Menschen mit starken Stimmungsschwankungen oder sogar Depression können oft auch durch gesunde Ernährung ihre Situation verbessern.
- Was wir essen, beeinflusst auch unsere Stimmung.
- Zum Beispiel produziert erhöhtes Bauchfett im Körper Entzündungsstoffe, die auch im Gehirn aktiv sind. Das kann sich verstärkend auf Stimmungstiefs auswirken.
- Trost im Essen suchen (süßes und schweres Essen) kann in eine Abwärtsspirale führen.
- In der „Hirn-Darm-Achse“ kommunizieren die Organe miteinander. In diese Kommunikation kann man positiv eingreifen.
Damit Körper und Seele sich gut fühlen, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Diese soll reich an Obst und Gemüse sein, und auf Vollkornprodukte, magere Proteine und gesunde Fette setzen. Dabei sollen die Lebensmittelgruppen gewichtet werden:
- VIEL: Beeren, Gemüse, Salat, Obst, Pilze, Kräuter
- WENIGER: Ei, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse, Saaten, Tofu
- WENIG: Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Vollkornprodukte
- NUR AUSNAHME: Süßes
Besonders wichtig für ein gesundes Gehirn ist eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Magnesium und Vitamin B12.
- Omega-3-Fettsäuren finden sich in fettem Fisch wie Lachs, Thunfisch, Hering oder Makrele
- pflanzliche Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind Leinöl, Hanföl, Walnussöl, Walnüsse, Leinsamen und Chiasamen
- Gemüse mit viel Omega-3-Fettsäuren: Grünkohl, Kichererbsen, Kidneybohnen, Mungobohnen, Rosenkohl, Sojasprossen, Löwenzahn, Rucola, Feldsalat
- Vitamin D: genug Sonnenlicht – auch im Winter rausgehen! ggf. Nahrungsergänzungsmittel
- Magnesium: grünes Gemüse, Nüsse, Vollkornprodukte
- Vitamin B12: Fleisch, Eier, Milchprodukte
Zusätzlich zur Psychotherapie kann die Ernährungstherapie bei Stimmungsschwankungen viel bewirken. Auch wenn Antidepressiva eingenommen werden müssen, kann durch ausgewogene und gesunde Ernährung die Stimmung zusätzlich und nachhaltig verbessert werden.
Der psychologische Effekt einer Ernährungsumstellung: das Gefühl für Kontrolle und Selbstwirksamkeit wird gefördert. Auch das ist heilsam, wenn man den Eindruck hat, „es geht nichts mehr“.